Buchkritik -- Hans-Joachim Zillmer -- Darwins Irrtum

Umschlagfoto  -- Hans-Joachim Zillmer  --  Darwins Irrtum Die moderne Naturwissenschaft behauptet seit dem 20. Jahrhundert mit einen quasi religiösen Anspruch, die einzige Wissenschaft zu sein, die über das Verhältnis von Mensch und Natur die alleinige Deutungshoheit besitzt. Gemäß dieser Prätention wurde zumindest ein Teilbereich der Naturwissenschaft zum Dogma erhoben. Die Evolutionstheorie Darwins ist einer dieser, obwohl naturwissenschaftlich begründet, religionsähnlichen Glaubensätze.

Dieses Dogma ist jedoch längst nicht derart mit Fakten abgesichert, als das es über jeden Zweifel erhaben wäre. Hans-Joachim Zillmer hat einen mutigen Versuch unternommen, die Weltgeschichte neu zu schreiben. Weg von den Jahrmillionen Darwins, hin zu einer völlig neuen Betrachtungsweise.

Seine Theorie erscheint auf den ersten Blick als so radikal, daß der Leser geneigt ist, diese als eine mehr oder weniger abstruse Idee zu verwerfen. Doch je mehr man sich mit Zillmers Thesen beschäftigt und bereit ist, seinen Erklärungen und Beweisen zu folgen, desto mehr gerät das bislang als gefestigt geltende Weltbild ins wanken. Dinosaurier und Menschen sollen gemeinsam gelebt haben? Die Entwicklung der Erde geschah nicht in Millionen von Jahren, sondern war das Produkt einer kosmischen Katastrophe, die sich vor nicht all zu langer Zeit abgespielt haben soll?

Die Beweise die der Autor vorlegt, wirken auf den ersten Blick schlüssig und dieser Eindruck verfestigt sich schnell, wenn aus Kreisen der sog. etablierten Wissenschaft das Wort "Betrug" in die Diskussion eingeworfen wird. Nicht selten redet derjenige von "Betrug", der sich seiner eigenen Ergebnisse nicht sicher ist und aufgrund dessen sein eigenes Lebenswerk in Gefahr sieht. Keine Lehre ist zeitlos gültig und eine neue wissenschaftliche Theorie zerstört die bisherigen.

Zillmer geht, im Unterschied zu anderen Wissenschaftlern auf die, im Kern immer einander ähnlichen Mythen der verschiedenen Völker ein. Sintfluten und verheerende Feuerstürme, ein sich tagelang verdunkelter Himmel und Meteoriteneinschläge bestimmen diese Überlieferungen. Die Wahrscheinlichkeit, daß in diesen ein realer Kern vorliegt, ist nicht von der Hand zu weisen.

Sehr kritisch beschäftigt sich Zillmer, von Beruf Diplom-Ingenieur, mit dem vermeintlichen Trümpfen der Naturwissenschaft - den Datierungsmethoden. Zu recht betont er, daß diese Methoden, wie z. B. die C-14-Methode und die Dendrochronologie alles andere als gesicherte Beweise erbringen. War die, wie der Autor es behauptet, Atmosphäre unseres Planeten ehemals eine vollkommen andere, dann ergeben sich auch andere Zeiträume, als die von der aktuellen Wissenschaft angegebenen.

Hans-Joachim Zillmer hat ohne Zweifel Mut, denn er legt sich durch seine Theorie mit der gesamten etablierten Wissenschaft an. Der aufgeschlossenen Leser kann aber aufgrund der vorgelegten Beweise durchaus dieser Theorie folgen. Leider verfällt der Autor doch manchmal einer unangenehmen Diktion, wenn er im Anschluss seiner Beweisführungen kategorisch feststellt: "Dies ist damit bewiesen!". Das kommt leider öfter vor und stört den ansonsten harmonischen Gedankenaufbau dieses Buches.

Für alle diejenigen, die sich mit den Aussagen der Evolutionstheorie noch niemals richtig anfreunden konnten, oder denen sie zuviele Fragen offen läßt, kommt dieses Buch gerade recht. Doch auch im Fall Zillmers gilt: Eine neue Theorie wirft die alten über den Haufen.




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