Buchkritik -- Simon Geraedts -- Teufels Qual

Umschlagfoto, Buchkritik, Simon Geraedts, Teufels Qual, InKulturA Wer unter dem Radar lebt, vor seiner Vergangenheit flüchtet und nichts so sehr fürchtet, als von seinen ehemaligen Kumpanen, die er um eine nicht geringe Summe Bargeld erleichtert hat gefunden zu werden, der braucht eine neue Identität und muss sich darüber im Klaren sein, nie wieder ein normales Leben führen zu können.

Leider gelingt das dem Mann nicht, der jetzt als John Cooper, geboren in Castletown nahe Vancouver, Kanadier, in Frankfurt lebt. Einsamkeit ist schwer zu ertragen und so schließt er eines Tages Freundschaft mit Bruno, einem etwas unterbelichtetem aber gutmütigen Typen, der ihm zu einem Arbeitsplatz im Sägewerk verhilft.

Hätte Cooper es doch nur bei dieser einen Freundschaft gelassen, doch der Mann folgt der Stimme des heißen Blutes und verliebt sich in eine junge Frau, verlobt sich und sieht Vaterfreuden entgegen. Als es in der U-Bahn zu einem Zwischenfall mit drei jungen Schlägern kommt, er seine schwangere Freundin verteidigt und diese Aktion von einem Zeugen gefilmt und ins Netz gestellt wird, ist es vorbei mit dem Traum des John Cooper, ein bürgerliches Leben führen zu können.

Die alten „Freunde“ spüren ihn auf, entführen seine Verlobte und zwingen ihn zu einem Raubüberfall, der komplett aus dem Ruder läuft.

Die Kommissare Jan Theisen und Laura Schüle werden in ihrem zweiten gemeinsamen Fall mit den Ermittlungen beauftragt und für Jan, der den Mord an seiner Ehefrau immer noch nicht verwunden hat, stellt sich heraus, dass es Zusammenhänge mit dem aktuellen Verbrechen gibt.

„Teufels Qual“ setzt nahtlos an den ersten Fall der beiden Polizisten Theisen und Schüle an. Wie auch dort gibt es in der Fortsetzung zwei Erzählebenen und Simon Geraedts lässt auch diesmal seinem Underdog viel Raum zur Selbstbeschreibung.

Der Thriller ist spannend und stimmig, kommt am Ende etwas zuckersüß daher, aber schließt zumindest die Vergangenheit von Jan Theisen logisch ab und sorgt mit einem Paket, adressiert an Laura Schüle, Absender bekannt, für gespannte Erwartungen hinsichtlich des dritten Falls der beiden Ermittler.




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Veröffentlicht am 4. Mai 2020