Buchkritik -- Heinz Nawratil -- Der Kult mit der Schuld

Umschlagfoto  -- Heinz Nawratil  --  Der Kult mit der Schuld Da gibt es doch schon wieder einen deutschen Autor, der es wagt gegen die allseits praktizierte, unter dem Deckmäntelchen der politischen Korrektheit angetretene Selbstbeschimpfung unseres Volkes ein Buch zu schreiben. Das ist in Zeiten der medialen Gleichschaltung kein geringes Wagnis. Heinz Nawratil fokussiert ein bitteres Thema der deutschen Gegenwart, die in Wirklichkeit seit Jahrzehnten eine nicht vergehen wollende Vergangenheit darstellt.

Die Reduzierung der langen deutschen Geschichte auf die 12 Jahre des Nationalsozialismus ist für Nawratil ein kollektiver Masochismus, der von interessierten und leider einflußreichen Kreisen immer wieder aufs neue gepflegt wird. Film, Fernsehen, Printmedien und die herrschende politische Clique übertrunpfen sich gegenseitig, wenn es darum geht die deutsche Vergangenheit aufzuarbeiten. Interessanterweise redet kaum noch jemand von der Vergangenheitsbewältigung, die immerhin auch einmal einen Schlußstrich setzen würde. Wohlgemerkt: Niemand will die Verbrechen des Naziregimes leugnen, zuallerletzt der Autor des Buches Der Kult mit der Schuld. Doch die schon fast krankhaft zu nennende Lust an der deutschen Selbstbeschimpfung irritiert zunehmend auch ausländische Beobachter der politischen Szene Deutschlands.

Heinz Nawratil legt zielgenau und schmerzhaft den Finger auf die drängenden Probleme, welche stets ausschließlich im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus stehen und die aus diesem Grund auch nicht gelöst werden können. Zuwanderung, Strafvollzug, der minimale Einfluß auf europäischer Ebene bei maximaler finanzieller Leistung, berechtigte deutsche Interessen und scheinbar ewig währende "Reparationsleistungen" finanzieller Art verdecken den Blick auf die wirklich anstehenden Probleme. Daß die gegenwärtige Regierung nicht vorhat diese zu lösen, liegt auf der Hand. Zu sehr ist auch sie damit beschäftigt die Vergangenheit am Leben zu erhalten. Thierse, Trittin und Aussenminister Fischer sind drei Beispiele, die eindringlich zeigen, in welchen Händen sich die Bundesrepublik derzeit befindet. Wenn dann auch noch der amtierende Bundespräsident Johannes Rau im gesamten Ausland gebetsmühlenartig die immerwährende Schuld der Deutschen wiederholt, so scheint keine Rettung mehr für unser Land zu bestehen.

Autoren wie Heinz Nawratil schreiben gegen diese Zustände an. Sie tun es gegen alle Wiederstände und Verleumdungen. Sein Buch hat so gar nichts von dem moralinsauren Gelaber des politischen Establishments, sondern er schreibt zwar ernst in der Sache, aber doch mit einer gehörigen Portion Ironie. Doch auch immer mehr "normale" Bürger fragen sich, ob es mit dem "Kult mit der Schuld" so weitergehen kann. Ob es nicht vielmehr an der Zeit wäre die Vergangenheit dort zu lassen, wo sie hingehört. Zwar sehr wohl wissend um die dunklen Zeiten unserer Nation, den Blick aber nach vorne gerichtet und sich bemühend um die Zukunft. Permanente Rückwärtsschau reicht bei weitem nicht aus.

Bemerkenswerterweise besteht in diesen Dingen ein gewaltiger Unterschied zwischen der veröffentlichten Meinung der nahezu gleichgeschalteten Medienlandschaft Deutschlands und der öffentlichen Meinung. Diese ist sich der Problematik sehr wohl bewußt und alle Erziehungsmaßnahmen seitens des Staates werden mehr als kritisch betrachtet. Niemand kann und will es einsehen, daß dem deutschen Staat nach nahezu einem halben Jahrhundert seit Ende des Zweiten Weltkriegs immer noch finanzielle Forderungen abgepreßt werden. Der "Kult mit der Schuld" läßt sich also vortrefflich zur Gewinnmaximierung nutzen. Norman G. Finkelstein hat dies in seinem Buch Die Holocaust Industrie sehr trefflich geschildert. Schon lange ist aus dem ehemals absolut berechtigten Verlangen nach Entschädigung eine gut funktionierende Maschinerie geworden. Die "Schuld", welche sich im Lauf der Zeit immer mehr in einen pseudoreligiösen Kult verwandelt hat, bringt bestimmten Kreisen eine Menge Geld ein.

All diese Dinge spricht Heinz Nawratil in seinem Buch an und ich wünsche ihm viele Leser.




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