Buchkritik -- Ruud Koopmans -- Das verfallene Haus des Islam

Umschlagfoto, Buchkritik, Ruud Koopmans, Das verfallene Haus des Islam , InKulturA Nur ein mit verschlossenen Augen durch die Welt gehender Zeitgenosse wird nicht bemerken, dass der Islam in den letzten Jahren mit einem immer stärkeren Machtanspruch auf der globalen Bühne agiert. Dabei bedient sich „die einzig wahre Religion“, so deren einflussreiche, gut vernetzte und, zumindest in Deutschland, von den Medien gern gesehene und gehörte Vertreter, eines zunehmend aggressiven Tons, der, wie wir in Europa feststellen konnten, schnell in Gewalttaten islamischer Fanatiker umschlägt.

Ist dieser globale Machtanspruch durch Erfolge islamisch orientierter Staaten gerechtfertigt und kann die westliche, die freie Welt, vom Islam lernen? Ruud Koopmans, ein Soziologe, hat sich diesem ideologisch-religiös aufgeladenem Thema mit Zahlen und Statistiken genähert und seine Ergebnisse – und die anderer Institute und Organisationen, die sich mit diesem Thema, der Rückständigkeit islamischer Länder im Vergleich zu demokratisch regierten Staaten beschäftigen – beweisen alles andere als einen wie auch immer gerechtfertigten Führungsanspruch des politischen Islam.

Drei wesentliche Gründe sind es, die dazu geführt haben, dass die überwiegende Zahl der islamischen Länder weit hinter den Westen zurückgefallen sind. Der Mangel an Demokratie, genauer gesagt, die nicht vorhandene Trennung zwischen Religion und Politik, die schlechte Menschenrechtslage, die sich besonders in der mangelnden Gleichheit der Geschlechter manifestiert und eine stagnierende Wirtschaft, die im Zusammenhang mit steigenden Geburtenzahlen nicht in der Lage ist, die ständig wachsenden Bevölkerungen zu ernähren.

Es sind hauptsächlich diese Gründe, so Koopmans, die zu den Migrationswellen der letzten Jahrzehnte geführt haben und die, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre, gerade nicht die Länder der „einzig wahren Religion“, sondern den nicht nur von muslimischen Hardlinern verteufelten Westen zum Ziel hatten. Dass sich dort, in den demokratisch legitimierten Nationen Konflikte ergeben, ist nur allzu logisch, denn die kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Mentalität der „Migranten“, „Flüchtlinge“ oder wie auch immer sie genannt werden, lässt sich nicht von heute auf morgen abstreifen und durch die Werte unserer Freiheit und unseres Zusammenlebens ersetzten.

Ruud Koopmans Analysen sind belastbar und zeigen einmal mehr, dass der Islam in seiner heutigen Form, die sich nicht wesentlich von den Ursprüngen eines aggressiv expandierenden Wüstenvolks unterscheidet, nicht kompatibel ist mit westlichen Werten, wie der Trennung von Staat und Kirche, der Gleichstellung der Geschlechter und dem Erwerb säkularen Wissens.

Gern wird von den medialen, kirchlichen und politischen Abwieglern immer wieder behauptet, dass die mangelnde Integration vorwiegend muslimischer Einwanderer, deren Nachkommen bereits in der dritten Generation hier leben, der Diskriminierung der Aufnahmegesellschaften geschuldet sind, doch ein Blick in die Statistiken zeigt auch diesbezüglich, dass in erster Linie die mentalen Differenzen, geschuldet den bereits erwähnten Tatsachen, dafür verantwortlich sind.

Zahlen lügen nicht und so ist es kein Wunder, so der Autor, dass „Migranten aus islamischen Ländern […] in fast alle Dimensionen der Integration die Schlusslichter [sind].“ Ruud Koopmans weiter: „Nicht nur die sozioökonomischen Probleme der islamischen Welt, sondern auch die Unterdrückung von Minderheiten und die gewalttätigen Konflikte, die die islamische Welt prägen, spiegeln sich im Migrationskontext wider.“

Es ist nicht die Frage, ob der Islam zu Deutschland oder Europa gehört, sondern welcher Islam mit einer liberalen Demokratie kompatibel ist. Diesbezüglich stellt Koopmans den politisch Verantwortlichen kein gutes Zeugnis aus, denn sie kommunizieren ausgerechnet mit den Islamverbänden, die – nicht nur hinter vorgehaltener Hand – den Primat der Scharia gegenüber weltlichen Gesetzen betonen und fordern. Liberale Muslime finden dagegen von offizieller Seite kaum Gehör.

Wenn also islamische Führer im Verein mit westlichen Meinungsmachern und Politiker, genauer gesagt, mithilfe des polit-medialen Kartells von einer zunehmenden „Islamophobie“ sprechen, sich gleichzeitig jedoch den Tatsachen verweigern, dann ist das für den aufmerksamen Beobachter des politischen Zeitgeists gelinde gesagt ein Beweis für kognitive Dissonanz.

„Das verfallene Haus des Islam: Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt“ ist eine profunde Analyse des Ist-Zustands islamischer Länder und hat, wie erwartet, aufseiten der Beschwichtiger, Abwiegler und „Einzeltat-Apologeten“ wieder einmal für die üblichen Beißreflexe gesorgt. Kann geschehen, wenn Verblendung, Realitätsverlust und Ideologie auf die Wirklichkeit treffen.




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Veröffentlicht am 17. Dezember 2020