Buchkritik -- Hans-Hermann Gockel -- Deutschland die überstrapazierte Nation

Umschlagfoto  -- Hans-Hermann Gockel  --  Deutschland die überstrapazierte Nation "Denk' ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht", dieser Satz von Heinrich Heine könnte als Motto für das Buch Deutschland die überstrapazierte Nation von Hans-Hermann Gockel stehen. Der Autor listet Fehlentwicklungen in fast allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen auf. Dabei kümmert er sich zu recht herzlich wenig um politische Korrektheit, sondern er nimmt kein Blatt vor den Mund.

Ob es um den ungehemmten Zustrom von Migranten in die sozialen Systeme unseres Landes geht, welcher von den Politikern aller Couleur euphemistisch als Ausländerpolitik proklamiert wird, den Zustand, bzw. das Versagen von Schule und Elternhaus im Bereich Erziehung und Bildung, oder seine Bemerkungen über raffgierige Politiker und Manager, stets trifft er mit seinen Aussagen ins Zentrum der Probleme.

In der Tat lebt unser Land seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse. Politiker, weil nicht persönlich haftbar für ihre Entscheidungen, sondern nur ihrem Gewissen verpflichtet, das bei ihnen bekanntlich einen großen Spielraum zuläßt, geben Geld mit vollen Händen aus. Ist keines mehr da, werden, wie es aktuell geschieht, einfach die Steuern erhöht und die Verschwendung geht weiter.

Ob es sich um die Kosten für die Gefängnisunterbringung von illegalen Einwanderern handelt, oder den unberechtigten Bezug von sozialen Leistungen des Staates, die Vergeudung den finanziellen Mitteln kennt keine Grenzen. Die "Mitnahmementalität" ist weit verbreitet in der Gesellschaft.

Hans-Hermann Gockel zeigt dem Leser, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist. Viele der von ihm beschriebenen Zustände und Fehlentwicklungen können wohl nicht mehr verändert werden. Man denke sich nur den Fall, daß eine zukünftige Regierung den Mut aufbringen würde, Sozialleistungen für alle diejenigen zu kürzen oder zu stoppen, welche sie zu Unrecht beziehen. Die innerstädtischen Ghettos würden brennen, wie die Außenbezirke von Paris.

Der Zustand unseres Landes ist bedrohlich, weil sich keine Änderung abzeichnet. Politiker denken in Wahlkampfperioden, Manager stopfen sich die Taschen voll und die noch arbeitende Bevölkerung wird vom Staat finanziell geschröpft. Wer arbeitet ist der Dumme und wer sein Leben aus Sozialtransfers bezahlt bekommt, ohne dafür eine Leistung zu erbringen, verhöhnt diejenigen, welche trotz eines Einkommens kein Auskommen haben.

Die Lektüre des Buches macht wütend. Wütend auf Politiker, die diese Zustände ermöglicht haben. Es zeigt dem Leser aber auch, daß er nicht ganz unschuldig an diesen Zuständen ist. Denn wer wählt schließlich unsere "Volksvertreter"? Es sind Sie und Ich, die dieses, sich falsch entwickelnde System ermöglicht haben.

Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für den Patienten Deutschland?




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