Buchkritik -- Hans-Peter Schwarz -- Die neue Völkerwanderung nach Europa

Umschlagfoto, Buchkritik, Hans-Peter Schwarz, Die neue Völkerwanderung nach Europa , InKulturA Politischer Kontrollverlust, universalistische Gesinnungsethik, hilfloses Agieren und kurzfristig angewendete, durchaus wirksame, aber halbherzige Maßnahmen. Das konstatiert Hans-Peter Schwarz angesichts der, wie er sie zu Recht nennt "Neuen Völkerwanderung" Richtung Europa, genauer gesagt, in die europäischen Länder, in denen die höchsten Sozialleistungen gewährt werden.

Dabei, das ist der Ausgangspunkt seiner unaufgeregten, aber luziden Analyse des aktuellen Zustands bezüglich der, man muss es so nennen, Landnahme überwiegend jungen Männer aus dem muslimischen Kulturkreis, war es für aufmerksame Beobachter schon lange klar, dass sich Europa auf diesen Ansturm hätte vorbereiten können, wäre denn der politische Wille dazu vorhanden gewesen.

Stattdessen gefiel sich eine von neuen Weltgeist des Universalismus verblendete eurokratische Nomenklatura darin, die bestehenden Gesetze hinsichtlich Migration und Einwanderung dermaßen großzügig auszulegen, dass inzwischen wohl jeder Mensch auf der Welt einen Rechtsanspruch darauf hat, in Europa, besser gesagt in Deutschland, Österreich oder Schweden ein individuelles Recht auf Asyl einzuklagen.

Schengenland, ein Europa ohne - kontrollierte – Grenzen ist die wohl einzige Legitimierung für den ausufernden Kontroll- und Regelungswahn der EUdSSR und funktionierte, sieht man davon ab, dass eine international agierende Kriminalität diese Freizügigkeit ebenfalls exzessiv nutzte, nur solange, bis sich im islamischen Krisenbogen eine Menschenmasse formierte und auf den Weg nach Europa machte.

So wurde aus einem politisch-dilletantischen Universalismus ein Kontrollverlust auf höchster Ebene, der, durch Merkels Initialzündung der totalen Grenzöffnung im Herbst 2015, die Völkerwanderung und den unkontrollierten Zustrom, besser gesagt, die illegalen Grenzübertritte erst richtig in Gang brachte.

Das Kalkül der Bundeskanzlerin, den Zustrom von sog. Flüchtlingen im Rahmen einer europäischen Quote für jedes einzelne Mitgliedsland zu regeln, scheiterte grandios, denn gerade die osteuropäischen Transitnationen weigerten sich, eine von Brüssel festgelegte Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen.

Anstatt diese Weigerung zum Anlass für eine Kurskorrektur zu benutzen, ging Merkel den fatalen Deal mit dem türkischen Autokraten Erdogan ein und begab sich in die Abhängigkeit - Zurückhalten der Flüchtlinge gegen Visafreiheit für türkische Bürger - des Wesirs in Ankara.

Durch die von Merkel initiierte und unter massivem Rechtsbruch stattgefundene Völkerwanderung, das ebenfalls gesetzwidrige Durchwinken Griechenlands von Flüchtlingen nach Norden und der fehlende politische Wille zur Regelung bzw. Eindämmung der hauptsächlich muslimischen Landnahme spaltet die EU, denn gerade die osteuropäischen Länder weigern sich zu Recht, von Brüssel zu einer Aufnahmequote für hauptsächlich männlich-muslimische Flüchtlinge gezwungen zu werden.

Das was Deutschland und Europa im Herbst 2015 erlebt haben, ist, so Hans-Peter Schwarz, nur das Vorspiel einer weiteren, aus Afrika und den Ländern des islamischen Krisenbogens zu uns drängenden Völkerwanderung. Aus diesem Grund, so der Autor, bleibt nur die verstärkte Sicherung der europäischen Außengrenzen und die Bekämpfung der Fluchtursachen.

Wer allerdings das zur Endlosschleife mutierte Credo der "Willkommenskultur" der politischen Elite wahrnimmt, dem fehlt der Glaube an eine wesentliche und dringend benötigte Kurskorrektur bezüglich der aktuellen Völkerwanderung.




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Veröffentlicht am 1. Juli 2017