Buchkritik -- Achim Freudenberg -- Das Mädchen auf der anderen Seite

Umschlagfoto, Achim Freudenberg, Das Mädchen auf der anderen Seite, InKulturA Was für ein Romandebut von Achim Freudenberg. "Das Mädchen auf der anderen Seite" ist ein absolut gelungener Mix aus Mystery und Thriller. Die Radiojournalistin Eva Bottin erhält eine SMS von dem investigativen Journalisten Felix, der an einer brisanten Story arbeitet und seit Tagen verschwunden ist. Bei ihrer Suche nach dem Freund hat Bottin einen Autounfall, weil sie einem plötzlich die Fahrbahn betretenden Mädchen ausweichen muss. Als sie später im Krankenhaus aufwacht, stellt sie fest, dass außer ihr niemand die Person gesehen hat.

Freudenberg erzählt eine Geschichte, die den Leser manchmal mit harten Gewaltdarstellungen konfrontiert, die jedoch niemals als Selbstzweck dienen, sondern eine Handlung vorantreiben, die immer wieder mit neuen und stets überraschenden Wendungen aufwartet.

So muss Eva Bottin im Lauf der Handlung feststellen, dass auch ihr eigene Geschichte mit dem Verschwinden von Felix in Zusammenhang steht. Immer wieder fragt sie sich, ab sie unter Halluzinationen leidet, kann sie doch anscheinend mit den Toten in Kontakt treten. Diese sind es dann auch, die nicht unwesentlich zur Lösung des Falls beitragen.

In kurzen Kapiteln springt Freudenberg zwischen einzelnen Handlungssträngen hin und her, um sie zum Schluß zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen. "Das Mädchen auf der anderen Seite", beginnend mit einem verstörenden Prolog, behandelt virtuos die Themen Gewalt gegen Kinder, sexueller Missbrauch und, exzellent erzählt, Selbstjustiz. Ein Thriller der Extraklasse.




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Veröffentlicht am 27. Februar 2016