Buchkritik -- Gerhard E. Feurle -- Wie deine grüngoldenen Augen leuchten

Umschlagfoto, Buchkritik, Gerhard E. Feurle, Wie deine grüngoldenen Augen leuchten, InKulturA Ein Fleck im Teppich seines neuen Dienstzimmers raubt Robert Raabsilber den Schlaf. Was hat es mit diesem für eine Bewandtnis und steht er gar in einem Zusammenhang mit dem Verschwinden seines Vorgängers, Professor Halm, der von einer Reise nach Nepal nicht zurückgekehrt ist? Raabsilber, mitten drin im Wissenschaftsbetrieb am Institut für Eiweiß-, Woll-, und Pelzforschung, der gleichzeitig ein Kampfzone aus Intrigen, finanziellen Abhängigkeiten und persönlichen Animositäten ist, kann für sein Projekt aufgrund bewilligten Fördermittel die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters besetzen. Als die Tochter des Verschollenen eine Suchexpedition organisiert, schließen sich Raabsilber und sein neuer Assistent, Max Anton, dieser an.

Die Suche nach Professor Halm entwickelt sich zum einem akademischem Roadtrip, auf dem westliches, faktenorientiertes Denken auf östliche, ganzheitlich angelegte Philosophie trifft. So werden die Teilnehmer der Expedition zu doppelt Suchenden. Einmal die Suche nach dem Vermissten, weitaus intensiver jedoch die jeweils individuelle Suche nach den Antworten auf die großen Fragen des Lebens, die Osten und Westen auf unterschiedliche Weise beantworten, die im Prinzip jedoch eines vereint, die Sehnsucht nach Gewissheit. Der Tod von Max Anton unterbricht auf jähe Weise die Suche und die Teilnehmer kehren nach Deutschland zurück. Erst hier erfährt Raabsilber den Grund des Verschwindens von Halm.

"Wie deine grüngoldenen Augen leuchten" ist ein Roman abseits des Genres, der Verlag beschreibt ihn als Kriminalgeschichte, und der wohl eher als, im sprichwörtlichen Sinn, philosophisch-spirituelle Gratwanderung gelesen werden möchte.





Veröffentlicht am 12. Mai 2018