Buchkritik -- Michael J. Behe -- Darwins Black Box

Umschlagfoto  -- Michael J. Behe  --  Darwins Black Box Die Evolutionstheorie ist in die Jahre gekommen. Seit Charles Darwin sie im Jahr 1858 veröffentlicht hat, sind ihre Hypothesen - gemeinsame Abstammung, Allmählichkeit der Evolution und die natürliche Auslese - ein Credo für die Biologie. Läßt man die Ergebnisse und Aussagen Revue passieren, dann wird schnell klar, daß sie bei weitem nicht alle an sie gerichteten Forderungen zufriedengestellt hat. Die fossilen Funde sind nicht lückenlos genug, Zwischenglieder (missing links) fehlen und über den Ursprung des Lebens gibt sie keine befriedigende Auskunft.

Gerade die Frage nach dem Ursprung des Lebens wollen die Vertreter des "Intelligent Design" (ID) klären. Diese, in den USA entstandene Denkrichtung vertritt die Theorie, das für das Entstehen des Lebens und den damit verbundenen komplexen bio-mechanischen Strukturen ein Designer, wie immer man ihn auch nennen will, verantwortlich ist. Einer ihrer profiliertesten Vertreter ist Michael J. Behe. In seinem Buch Darwins Black Box, welches schon vor 10 Jahren in den USA veröffentlicht wurde und erst jetzt in einer deutschen Übersetzung vorliegt, zeigt er einige dieser irreduziblen Komplexe auf. Irreduzibel komplex bedeutet in der Sicht der Vertreter des ID, daß es unmöglich gewesen ist, daß diese Systeme, bei denen sofort alle Komponenten für ein funktionieren vorhanden gewesen sein müssen, auf dem Weg der Evolution und ihren langen Zeiträumen entstanden sein können. Blutgerinnung und das Immunsystem sind zwei vom Autor untersuchte Bereiche.

Behe, Professor für Biochemie, zeigt dem Leser die Grenzen der Evolutionstheorie auf, denn über den Ursprung, bzw. die Bedingungen des Entstehens dieser biologischen Maschinen schweigen die Vertreter Darwins. Mühelos entkräftet er die Argumente seiner Kritiker und zeigt dem Leser seine eigene Sichtweise. Die ist zumindest auf den ersten Blick schlüssig und trotz des für naturwissenschaftliche Laien schwierigen Themas gut nachvollziehbar geschrieben.

Längst ist aus einer wissenschaftlichen Kontroverse ein Kampf um eine bestimmte Weltanschauung geworden. Beide Seiten, Darwinisten auf der einen und Anhänger des ID auf der anderen, kämpfen mit harten Bandagen für ihre jeweilige Theorie. Behe bleibt in seinem Buch dagegen gelassen und lässt seine Argumente für sich sprechen.

Darwins Black Box beantwortet die Frage nach dem Ursprung des Lebens mit einer Theorie, über die diskutiert werden muß. Die argumentativen Schwächen der Evolutionstheorie sind bekannt und werden leider von vielen ihrer Anhänger verdrängt. Behe zeigt diese Schwächen und stellt seine Theorie zur Diskussion. Nach der Lektüre wird Behe viele Leser auf seiner Seite finden.

Wer dieses, auch für Laien, gut geschriebene Buch gelesen hat, befindet sich auf der Höhe dieser spannenden Diskussion von zwei wissenschaftlichen Theorien. Nur eines darf der Leser nicht vergessen - auch ID ist bislang nur eine Theorie.




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