Buchkritik -- Martin Suter -- Allmen und der rosa Diamant

Umschlagfoto Martin Suter, Allmen und der rosa Diamant Das Problem mit Gentlemen ist die Tatsache, dass sie arg langweilig sind. So leider auch Johann Friedrich von Allmen, der sich, zwar Erbe eines großen Vermögens, dieses jedoch seinem aufwändigen Lebensstil geschuldet, längst verschleudert hat, nunmehr durch geschickte Hochstapelei und mit tätiger Hilfe seines Faktotums Carlos, als Privatermittler versucht.

Er soll für einen dubiosen Auftraggeber einen rosafarbenen Diamanten wiederbeschaffen, der auf ebenso dubiose Weise verschwunden ist. Allmen macht sich auf die Suche und der Leser wird gehörig gelangweilt mit den mondänen Hotels, in denen der sich immer knapp bei Kasse befindende Detektiv gerade aufhält. Ein Paar finstre Gestalten, eine gutaussehende Frau, eine geschlechtsorientierte Verwechslung und ein Mord, das sind die wesentlichen Ingredienzien, aus denen Martin Suter seinen Roman "Allmen und der rosa Diamant" zusammengemixt hat.

Spannung? Fehlanzeige! Der Leser erfährt in gepflegter Langeweile von den kulinarischen Vorlieben Allmens und seiner Bereitschaft, bei Zufriedenheit ein mehr als reichlich bemessenes Trinkgeld zu geben, wirklich interessant und die Handlung vorantreibend ist dass jedoch nicht, da die Person Johann Friedrich von Allmen trotz aller Bemühungen des Autors farb- und konturlos bleibt.

Eine nette Idee für eine Kurzgeschichte, mehr leider nicht.

Die ARD produzierte in den Jahren 1967 bis 1976 die Fernsehserie "Graf Yoster gibt sich die Ehre" mit Lukas Ammann in der Titelrolle. Ihm zur Seite stand sein Butler Johann, gespielt von Wolfgang Völz. Nach der, die Erwartungen an ein Buch von Martin Suter enttäuschenden Lektüre, erinnert man sich leicht wehmütig an diese originelle Serie.




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