Buchkritik -- Anna Schneider -- Freiheit beginnt beim Ich

Umschlagfoto, Buchkritik, Anna Schneider, Freiheit beginnt beim Ich, InKulturA Seit dem Jahr 2015, als Deutschlands Grenzen für alle Völker der Welt weit, ganz weit geöffnet wurden, ist der Begriff Solidarität zum politischen Schlagwort mutiert, das diejenigen, die dem „Wir“ können das, ein „Ich“ bestimme über mich selber gegenüberstellen, zu Außenseitern, und wie es das Corona-Regime gezeigt hat, zu Egoisten, zu Covioten und zu rechtslastigen Kriminellen gemacht hat.

„Freiheit beginnt beim Ich“, diese eigentlich selbstverständliche Aussage bringt das Blut der Wokioten, der Solidaritätsapostel und Schneeflöckchen gehörig in Wallung. Dabei, so Anna Schneider, ist dieser Satz die Grundvoraussetzung individuell gelingenden Lebens, das vom Staat, der sich aktuell in der Rolle einer Bevormundungs- und Gouvernanteninstitution gefällt, nur eines verlangt: jenseits der Wahrung von Recht und Gesetz in Ruhe gelassen zu werden.

Das „Ich“ als Individuum hat es derzeit schwer. Allerorten, auch medial, wird das „Wir“ eingefordert und Verstöße dagegen, z. B. der Hinweis auf meine ureigene Freiheit, als Egoismus und unsolidarisches Verhalten deklariert und denjenigen, der eben diese Freiheit für sich einfordert, als unsozial, sogar als asozial klassifiziert.

Freiheit und Individuum sind keine Richtgrößen in Deutschland, sondern vielmehr ein Konformitätszwang, der diejenigen, die aus der Masse herausragen mit offenem Misstrauen begegnet. Man denke nur an die typisch deutsche Neiddebatte, die Menschen trifft, die über überdurchschnittliche Fähigkeiten oder Reichtum verfügen und die deshalb mit Argwohn beobachtet werden.

Diese muntere und pointiert geschriebene Streitschrift hält den Finger in die schwärende Wunde unserer sog. Demokratie, die sich um alle kümmern will – besser ausgedrückt, alle einhegen will – und die, geschuldet dem postulierten Gleichheitswahn, darüber das Individuum, das, wie Anna Schneider es zutreffend formuliert, die Keimzelle der demokratisch-pluralistischen Gesellschaft darstellt, aus dem Fokus verliert.

Das „Ich“ ist eine freie Persönlichkeit, die sehr wohl die Rechte anderen respektiert und eigenverantwortlich darüber entscheidet, wie es in Übereinstimmung mit den Gesetzen lebt und agiert. Dies zu akzeptieren fällt den zahlreich vorhandenen Weltverbesserern schwer, die es sich an den Futtertrögen des Staates, das Gemeinwesen, das das „Ich“ mit seinen „Steuern“ (#SteuernsindRaub ) alimentiert, gemütlich gemacht haben.

Logisch, dass diese Typen, die Minderleister und Zukurzgekommenen, die individuelle Freiheit wie der Teufel das Weihwasser fürchten.

Zum Schluss die Meinung der Autorin, zu einer – von profitierenden Kreisen – aktuell gern durchs Dorf getriebenen Sau: "Ich denke, dass rassistische Verhalten sich nur dann effektiv benennen und bekämpfen lässt, wenn es einem verantwortlichen Individuum zugerechnet wird und also intentional ist. Alles andere wird nicht nur dem Begriff Rassismus nicht gerecht, sondern entmündigt außerdem den Bürger und spricht ihm die Fähigkeit ab, eigene Entscheidungen treffen zu können. In diesem Sinn gilt zumindest für mich: Ich bin kein Antirassist, denn ich bin einfach kein Rassist."

Gerne mehr davon!




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Veröffentlicht am 19. Dezember 2022